Auszeichnung mit Kulturwerkstatt-Preis 2022


Folgender Text stammt aus dem Wortlaut der Auszeichnung:

„Der Kulturwerkstatt-Preis 2022 wird (…) doppelt vergeben und geht zum Einen an Anna-Lisa Giehl aus Apelern/Reinsdorf, zum anderen an Emil Stejnar aus Wien. Erstere erhält ihn für die Schaffung eines Begegnungsraumes für Biene und Mensch, letzterer für sein lebenslanges Wirken für das „wache Ich“ im Rahmen der von ihm begründeten
gnostischen Hermetik.



Die ganz individuellen Wirkensfelder und Ansätze der Preisträger sind unterschiedlich, zeigen dadurch aber auch die Vielfalt auf, in der sich ethisch-spirituelle Impulse fruchtbar auswirken und dabei ergänzen können, auch ohne sich direkt zu berühren. Wenn man ein übergreifendes Motto finden möchte, ließe sich das „Bauen“ hervorheben: im Fall von Stejnar das Bauen am „Tempel Mensch“ (insofern man den Menschen aus spiritueller Perspektive als „Haus des Göttlichen“ versteht), im Fall von Giehl das Gestalten einer gemeinsamen Um- und Lebenswelt.



Die Begründung für die Preisvergabe an Anna-Lisa Giehl lautet wie folgt:

Die Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. nimmt besorgt die vielfachen Berichte zur schwierigen Situation der Bienen in unserer Zeit wahr. Es ist allgemein „vom Bienensterben“ die Rede. Zeitgleich wächst das Bewusstsein für die Bedeutung dieser Tiere im Ökosystem und nicht zuletzt für den Menschen, wie unter anderem der Film „More Than Honey“ (2012) dokumentiert. So gibt es eine steigende Zahl von Initiativen zum Schutz der Bienen und zur wesensgemäßen Bienenhaltung. Viele Autorinnen und Autoren versuchen zudem, ihr Geheimnis tiefer zu verstehen, zeichnen die besondere Beziehung nach, die den Menschen mit dieser Art verbindet, und sind bestrebt, sie nicht zuletzt aus spiritueller Sicht zu würdigen. So etwa Karsten
Massei, Verfasser des Buches „Die Gaben der Bienen“ und Referent der Kulturwerkstatt.



Vor diesem Hintergrund erscheint auch eine Initiative besonders wertvoll, die unter anderem maßgeblich auf die Imkermeisterin Anna-Lisa Giehl (Schaumburger Waldimkerei) zurückgeht. Auf ihr Betreiben hin wurde in einer Bauzeit von drei Jahren aus den Materialien Holz, Stroh und Lehm „das in Deutschland einzigartige Bienenhaus“ eingerichtet als „ein Ort für wissenschaftliche, pädagogische und kulturelle Veranstaltungen“. (...) Dieses Projekt wurde unter anderem durch Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast gewürdigt.

Und indem die Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. durch die Preisvergabe ebenfalls die Aufmerksamkeit auf diese Initiative lenkt, möchte sie besonders hervorheben, dass hier ein Weg beschritten wird, der über einen abstrakt verstandenen Naturschutz hinausgeht, indem er sich dem Wesen der anderen Lebensform anzunähern versucht und dabei zugleich die Erfahrung ermöglicht, etwas von ihr in sich selbst wiederzuerkennen, aber auch von ihr zu lernen. In einem Text, den Giehl einmal für den Stockmeißel-Newsletter für wesensgemäß arbeitende Imker schrieb, heißt es: „Es gibt keine Lehrtafeln. Staunend begegnet man dem Wunder der Natur. Fragen entstehen, die oft über das bloße Wissen um die Vorgänge im Bienenvolk hinausgehen. Es entsteht eine Beziehung zu ihnen und über die Bienen zu den Phänomenen in der umgebenen Landschaft, dem Wetter, der Tages- und der Jahreszeit und zuletzt darüber, wie wir Menschen mit ihr umgehen.“
Langfristig wird der Mensch nur das in seiner Eigenart erhalten, was er verstehen und schätzen – und vielleicht sogar lieben – gelernt hat. Insofern ist das „Bienenhaus“ in höchstem Maß unterstützenswert. (...) Der Kulturwerkstatt-Preis 2022 soll im weiteren Sinne auch all jene auszeichnen, die diese Initiative mit auf den Weg brachten und weiterhin tragen. Weitere Informationen können der Internetseite www.das-bienenhaus.de entnommen werden.“



Ich und mein Team bedanken uns bei der Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. sehr herzlich für diese Würdigung!

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